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Geldanlage Nachhaltigkeit

In die Energiewende investieren

Die steigenden Energiepreise sind fast für alle Marktteilnehmer ein Ärgernis: Verbraucher, Gewerbetreibende, Industrie. Alle stönen über zu hohe Kosten. Alle? Nein, eine kleine Gruppe von Energieerzeugern und- -Händlern freut sich und verdient kräftig. Ein kompletter Wechsel von der Verbraucher- auf die Erzeugerseite ist nicht möglich, doch wie kann man sich an den Marktchancen regenerativer Energieerzeugung beteiligen?

  1. Investieren Sie über Alternative Investmentfonds (AIFs) direkt in Solar- und Windkraftanlage.
  2. Bauen Sie eine Solaranlage auf Ihr Haus.
  3. Beteiligen Sie sich über offene Investmentfonds an Unternehmen, die es rund um die regenerative Wertschöpfungskette gibt.

Unser heutiger Beitrag (Teil 1) beschäftigt sich mit Alternativen Investmentfonds (AIFs).

Alternative Investmentfonds (AIFs)

Anders als der Name zunächst vermuten lässt, handelt es sich nicht um alternative Fonds, im Sinne von „grünen“ Fonds, sondern um eine Alternative zu sog. offenen Investmentfonds. AIFs sind ebenfalls reguliert und unterliegen regulatorischen Pflichten, sie haben in der Regel aber einen definierten Anfangs- und Endzeitpunkt sowie eine limitierte Größe. Dies führt dazu, dass AIFs in der Regel eine begrenzte Kapitalsammelphase durchlaufen, bis die geplanten Gelder zusammen gekommen sind. Nach der Schließung der Gesellschaft werden keine weiteren Investoren angenommen.

Umbau des Energiemarkts

Der Umbau des systemrelevanten Energiemarktes hin zu Erneuerbaren Energien ist alternativlos und zugleich erklärtes Staatsziel mit gewaltigen Zubauzielen. Für eine sichere, saubere und nachhaltige Energieversorgung jetzt und in der Zukunft sind Wind- und Solarenergie unverzichtbar. Erneuerbare Energien sind fast überall auf der Welt die inzwischen günstigsten Energiequellen und in immer mehr Ländern wird der Ausstoß von CO2 bepreist. Die Folge: Der Anteil von Windenergie & Co. an der Energieversorgung steigt weltweit an und ein Ende der fossilen Energienutzung wird realistisch. Die Fokussierung der Energiewende auf Strom trägt dazu bei, dass immer mehr Sektoren von Strom abhängen und immer mehr Strom gebraucht wird: Dies betrifft die Industrie, die Wärmeproduktion und auch den Verkehr.

Sie können beim Umbau aktiv mitmachen und mitverdienen, indem Sie über Fonds der höchsten Nachhaltigkeitsstufe der EU-Norm breit diversifiziert in neu zu errichtende Wind- und/oder Solarenergieparks investieren. Und damit in einem etablierten Zukunftsmarkt mit hohen Ertragschancen und ohne Korrelation zu klassischen Finanz- und Immobilienmärkten.

Wie funktioniert ein AIF?

  1. Ein AIF prospektiert ein oder mehrere bestimmte Projekt im Bereich regenerativer Energieerzeugung und stellt alle erforderlichen Informationen zur Verfügung.
  2. In der zweiten Phase wird Geld von Investoren eingesammelt, die sich an diesem Projekt beteiligen möchten. Alle Investoren werden Gesellschafterund erhalten Stimmrechte in der Höhe ihrer Beteiligung.
  3. Die geplanten Projekt werden gebaut bzw. fertiggestellt, der Netzanschluss wird realisiert.
  4. Während der Laufzeit erfolgen Auszahlungenaus den erneuerbaren Energieparks durch den Verkauf des Stroms. Je stärker die Strompreise in Zukunft steigen, um so höher fällt der Gewinn aus.
  5. Zum Ende der Laufzeit wird der Wind- oder Solarpark verkauft. Der Verkaufserlös fließt an die Investoren (Gesellschafter) zurück.

Worauf sollten Anleger achten?

EU-Offenlegungsverordnung

AIFs, die in regenerative Energieerzuegung investieren sollten nach Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung klassifiziert sein. Das belegt, dass sie das Nachhaltigkeitsziel zur Reduktion von CO2-Emissionen verfolgen und strenge Transparenzpflichten erfüllen.

Leistungsbilanz

Bei der Auswahl des Produktpartners kommt es auf ein umfassendes Know-How bei Entwicklung, Bau und Betrieb von Wind- bzw. Solarparks an. Die bisherige Historie, die sog. Leistungsbilanz, verschafft Ihnen einen Überblick über die bisherigen Erfolge und Mißerfolge des Initiators. In der Leistungsbilanz werden alle bisherigen AIFs (und deren Vorläufer, sog. geschlossene Fonds) übersichtlich aufgelistet. Dabei wird die erreichte Ausschüttung sowie die ursprünglich prospektierte, also die geplante Ausschüttung aufgelistet. Anhand des Vergleichs zwischen Planung und tatsächlichem Erfolg lässt sich zumindest grob ablesen, ob die bisherigen Projekte realistisch geplant und erfolgreich realisiert wurden.

Prospekt

Der Prospekt enthält die genaue Beschreibung des Vorhabens. Enthalten sind auch die wirtschaftlichen Chancen und Risiken des Energieprojekts. Daher werden auch verschiedene Verläufe dargestellt, und zwar in der Regel ein pessimistisches, ein optimistisches und ein geplantes Szenario.

Darüber hinaus werden die beteiligten Personen und Gesellschaften sowie Geschäftspartner vorgestellt. Es wird die Rechtsstellung der Investoren beschrieben und die wirtschaftlichen Annahmen erläutert.

Zum Prospekt gehört das Basisinformationsblatt, dass nach einem normierten Verfahren die wesentlichen Fakten zusammenfasst.

Analysen

Mit etwas Glück hat sich bereits ein Analysehaus (z.B. G.U.B. oder Ecoreporter.de) mit dem Projekt befasst. Anders als der Prospekt handelt es sich hierbei um eine Bewertung des Vorhabens. Gute Analysen arbeiten sowohl die Stärken als auch die Schwächen heraus und fassen die wichtigsten Sachverhalte meist in verständlichem Deutsch zusammen.

Abgleich mit Ihrem Risikoprofil und Ihren Anlagezielen

Es gibt nicht das eine überzeugende Produkt. Wie bei jeder Kapitalanlage muss man auch hier unterscheiden zwischen passend und nicht passend. Bevor Sie sich also in ein neues Abenteuer namens AIF stürzen, sollten Sie Ihre Präferenzen und Ihr Risikoneigung analysieren.

Dabei und bei der Suche nach einer geeignetem AIF helfen wir Ihnen gerne!

Haftungsausschluss: dieser Beitrag stellt keine Kaufaufforderung dar. Wir weisen darauf hin, dass wir vor einem möglichen Kauf in jedem Fall die Teilnahme an einer Beratung empfehlen, die Ihre Anlegerinteressen analysiert, auf mögliche Risiken hinweisen wird, und aus der eine fundierte Produktempfehlung folgt.

Von Johannes Zeyse

2010 habe ich zusammen mit Ákos Benkö Claritos gegründet, um Klarheit ins Thema Finanzen und Versicherungen für unsere Kunden zu bringen. Mein fachliches Interesse gilt insbesondere dem Thema faire Produkte und nachhaltige Geldanlage. 2015 habe ich mich als Generationberater (IHK) qualifiziert, um meinen Kunden eine adäquate Begleitung in Sachen Ruhestands- und Nachfolgeplanung zu ermöglichen.

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