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Claritos Kapitalmarktbericht Q2.2014

Die Börsen boomen aktuell, doch ob der Trend anhalten wird, hängt von der realwirtschaftlichen Entwicklung ab. Dabei entpuppt sich Deutschland wieder einmal als Zugmaschine für Europa. Die anhaltende Niedrigzinspolitik dürfte dem nicht entgegenstehen – trotz schwacher Daten aus den USA.

Aktien hoch – Inflation niedrig

Der DAX erlebte mit über 10.000 Punkten einen nie dagewesenen Höhenflug und bescherte Anlegern somit hohe Gewinne. Sorge bereitet die niedrige Inflation: Mit 0,5% liegt die europäische Teuerungsrate auf einem sehr niedrigen Niveau – fernab vom 2%-Ziel der EZB.

Ausgewählte Renditen zum 30.06.2014

Seit Ende 2011 kennt der deutsche Leitindex tendenziell nur eine Richtung: Nach oben. So notierte der DAX zeitweise bei über 10.000 Punkten – einem nie dagewesenen Höchststand. Die Gründe dafür sind schnell ausgemacht: Deutschland ist  – mal wieder – Spitzenreiter beim Wirtschaftswachstum in Europa, welches mit mageren 0,2% im ersten Quartal nicht überzeugt.

Auch die EZB dürfte dazu beigetragen haben: Die aktuelle Inflationsrate liegt mit 0,5% so niedrig wie seit 2008 nicht mehr. Deflationsgefahren möchte die EZB zwar nicht sehen. Fakt ist aber, dass sie in aller Deutlichkeit die Fortsetzung der Niedrigzinspolitik angekündigt hat. Banken sollen so weiterhin mit billigem Geld versorgt und das Inflationsziel von 2% mittelfristig wieder erreicht werden.

Leichte Verstimmung kommt hingegen aus den USA: Das Wirtschaftswachstum liegt im ersten Quartal (hochgerechnet auf das gesamte Jahr) bei -2,9%. Ein Grund mag sicherlich der extrem harte Winter gewesen sein. Etwas strenger sieht es jedoch der IWF: Die USA müsse politische Reformen in Angriff nehmen, um die Konjunktur wieder zu beleben. Damit dürfte die FED länger als allgemein erwartet an der faktischen Nullzinspolitik festhalten. Dennoch: Auch die amerikanischen Aktienmärkte schlossen im zweiten Quartal positiv ab. Der Dow Jones legte 0,7% zu während der S&P 500 ein Wachstum von 1,9% verbuchen konnte.

Euro: Leichte Korrekturen

Im Vergleich zu den wichtigsten Leitwährungen hat der Euro leichte Abwertungen hinnehmen müssen. Zum 30. Juni 2014 lag die Relation zum US-Dollar bei 1,37 (Mengennotierung), was einem Minus von 2,3% entspricht. Ob damit der mittelfristige Aufwertungstrend gebrochen ist, bleibt abzuwarten. Der Kurs zum britischen Pfund lag mit 0,80 rund 3% unter dem Vorquartalswert.

Rohstoffe: Gold wird wieder sicherer Hafen?

Geopolitische Risiken (Irak, Ukraine, Naher Osten und andere Regionen) sowie die angekündigte Fortsetzung der Niedrigzinspolitik haben den Goldpreis wieder steigen lassen. Mit rund 1320 USD pro Feinunze liegt der Kurs rund 2,4% über dem Wert des Vorquartals. Auch der weltgrößte Gold-ETF (SPDR Gold Trust) hat seine Bestände wieder erhöht: Aktuell liegen knapp 780 Tonnen Gold im Fonds.

Fazit:

Die Börsen boomen aktuell, doch ob der Trend anhalten wird, hängt von der realwirtschaftlichen Entwicklung ab. Dabei entpuppt sich Deutschland wieder einmal als Zugmaschine für Europa. Die anhaltende Niedrigzinspolitik dürfte dem nicht entgegenstehen – trotz schwacher Daten aus den USA.


Haftungsausschluss: Der Claritos Quartalsbericht stellt keine Kaufaufforderung dar. Wir weisen darauf hin, dass wir vor einem Kauf in jedem Fall die Teilnahme an einer Beratung empfehlen, die Ihre Anlegerinteressen analysiert, auf mögliche Risiken hinweisen wird, und aus der eine fundierte Produktempfehlung folgt.

Von Johannes Zeyse

2010 habe ich zusammen mit Ákos Benkö Claritos gegründet, um Klarheit ins Thema Finanzen und Versicherungen für unsere Kunden zu bringen. Mein fachliches Interesse gilt insbesondere dem Thema faire Produkte und nachhaltige Geldanlage. 2015 habe ich mich als Generationberater (IHK) qualifiziert, um meinen Kunden eine adäquate Begleitung in Sachen Ruhestands- und Nachfolgeplanung zu ermöglichen.

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