Keine Angst vor einer neuen Eiszeit
Das erste Quartal des Jahres 2014 endete verhalten für Aktienanleger. Zwar legte der europäische Index Euro Stoxx 50 um 1,7% zu. Ein Blick auf den Verlauf offenbart jedoch: Die Schwankungen waren nicht unerheblich. Neben den üblichen Marktbewegungen sorgte die sogenannte Krim-Krise zeitweise für Verunsicherungen an den Aktienmärkten. Jedoch scheinen die Märkte die Krise nicht wirklich als Bedrohung zu empfinden. Im Gegenteil: Einige positive Konjunkturdaten reichten aus, um die europäischen Indizes wieder nach oben treiben zu lassen. So konnte der DAX etwa zum 31. März wieder auf 9555 Punkte klettern – nach einem zwischenzeitlichen Tief von rund 9020 Punkten.
Die westliche Geschlossenheit Richtung Russland trug sicherlich dazu bei, auch wenn Kritiker die Sanktionen als Papiertiger bewerten. Freuen konnten sich Aktienanleger über die Entwicklung einiger südeuropäischer Indizes. Griechenland will zurück an die internationalen Finanzmärkte. Das Plus von über 12% beim griechischen Leitindex FTSE/ATHEX 20 dürfte aber sicherlich auch das Ergebnis weiterer Hilfszusagen der EU sein.
Weniger geschlossen zeigen sich Europa und USA in puncto NSA. Zwar bemüht man sich um Schadensbegrenzung. Die Differenzen dürften aber nicht schnell beseitigt werden. Gute Nachrichten aus den USA gibt es dennoch mehrfach. Erstens ist die Inflationsquote im Februar auf 1,1% gesunken, gegenüber 1,5% im Vorquartal. Zweitens ist die Arbeitslosenquote weiter gesunken und liegt aktuell bei 6,6%. Und drittens hat Jenet Yellen, seit Februar die neue Chefin der US-Notenbank, den US Leitzins unverändert gelassen, auch wenn sie die monatlichen Anleihenaufkäufe leicht gedrosselt hat.
Euro: Aufschwung hält an
Die Aufwärtsbewegung der europäischen Währung hält – im Trend – seit über anderthalb Jahren an. Wurde einem Euro im Juli 2012 noch ein Gegenwert von rund 1,21 USD zugeschrieben, wird er heute mit 1,38 USD gehandelt. Grund dafür sind die anhaltend positiven Daten aus Europa. Kurzfristig dürfte die gestiegene Nachfrage aufgrund des Krim-Konflikts ein weiterer Grund sein.
Rohstoffe: Gold mit 6,8% im Plus, Erdöl und Erdgas stabil
Die Preisveränderungen bei den wichtigsten Rohstoffen waren insgesamt moderat. Trotz allgemeiner Befürchtungen führte der Konflikt mit Russland nicht zu einer nennenswerten Verteuerung von Erdöl. Mit 101,58 USD kostete die Sorte WTI nur geringfügig mehr (+ 3,66%). Interessant ist die Entwicklung beim Erdgas: Nach einem zwischenzeitlichen Hoch Ende Januar auf 5,41 USD sank der Preis auf 4,37 USD zum Quartalsende auf das Niveau von Ende 2013. Gold scheint als sicherer Hafen nicht wirklich gefragt zu sein. Zwar kletterte die Feinunze auf 1286,92 USD. Das Plus von 6,8% zum Vorquartal darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Edelmetall seit der Beruhigung der Finanzkrise im Trend nur die Richtung nach unten kennt
Fazit:
Die Anzeichen für die Kapitalmärkte sind positiv. Die guten Konjunkturzahlen konnten auch nicht durch die Krim-Krise getrübt werden, die aber ohnehin kaum jemand an den Kapitalmärkten als ernsthafte Bedrohung ansieht. Insofern ist die Angst vor einer neuen Eiszeit und einer damit verbundenen gegenseitigen Sanktionsspirale unbegründet. Damit dürfte sich auch die Anspannung bei Unternehmen mit einer hohen Russland-Verflechtung legen – zum Wohle der Anleger.
Haftungsausschluss: Der Claritos Quartalsbericht stellt keine Kaufaufforderung dar. Wir weisen darauf hin, dass wir vor einem Kauf in jedem Fall die Teilnahme an einer Beratung empfehlen, die Ihre Anlegerinteressen analysiert, auf mögliche Risiken hinweisen wird, und aus der eine fundierte Produktempfehlung folgt.