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Garantiert ins Minus?

Die Zinsen verharren auf historisch niedrigem Niveau. Das trifft auch private Rentenversicherungen. Manche Kritiker prophezeien deshalb deren Ende. Wir erläutern, warum das nicht der Fall ist.

Die Zinsen verharren auf historisch niedrigem Niveau. Das trifft auch private Rentenversicherungen. Manche Kritiker prophezeien deshalb deren Ende. Wir erläutern, warum das nicht der Fall ist.

Zinsanlagen sind im Keller. Wer heute sein Geld für vier Jahre bei einer Bank oder Sparkasse anlegt, erhält im Schnitt zwischen 0,5 und maximal zwei Prozent Verzinsung. Auf den ersten Blick scheint die private Rentenversicherung kaum attraktiver zu sein, denn seit 2013 dürfen Versicherer für Neuverträge nur noch 1,75 Prozent Garantiezins zusagen. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Denn anders als bei Sparguthaben bei einer Bank oder Sparkasse ist der Zins einer Rentenversicherung über viele Jahre garantiert, genauer gesagt sogar über die gesamte Laufzeit des Vertrages einschließlich der Rentenphase. Hinzu kommt, dass Versicherer ihre Kunden über die Gewinnbeteiligung an Erträgen teilhaben lassen, die oberhalb des Rechnungszinses liegen.

Mehr als garantiert Die Durchschnittsverzinsung deutscher Lebens- und Rentenversicherungen betrug im Jahr 2013 gut 3,6 Prozent und lag damit deutlich über dem garantierten Zins. Die Gewinne stammen aus drei Quellen: Erträge aus Kapitalanlagen, nicht verbrauchtem Risikobeitrag sowie Verwaltungskosten. Gerade hier haben Versicherer in den letzten Jahrzehnten deutliche Fortschritte erzielt. Zwischen 1985 und 2012 sank ihre Verwaltungskostenquote von 0,95 auf 0,25 Prozent der Kapitalanlagen und ist mittlerweile auf dem Niveau von Investmentfonds angelangt.

Alternativen zum Garantiezins Weil der Gesetzgeber den Garantiezins auf 1,75 Prozent begrenzt, machen sich Versicherer auf die Suche nach attraktiven Alternativen für ihre Kunden. Nicht neu, aber zunehmend interessanter werden so genannte fondsgebundene Rentenversicherungen. Diese sammeln das Vorsorgekapital nicht verzinslich an, sondern investieren den Sparbeitrag in Investmentfonds. So können die Verträge besser von den Chancen der Kapitalmärkte profitieren, sind aber auch Risiken stärker ausgesetzt. Die Schwankungen in der Wertentwicklung („Volatilität“) fallen deutlich höher aus als bei einer klassischen Anlage.

Einige Versicherungsunternehmen haben neue Konzepte entwickelt, die ein Mindestkapital nur noch zum regulären Vertragsablauf garantieren. Bei vorzeitiger Kündigung liegt der Auszahlungsbetrag unter dem einer klassischen Rentenversicherung. Im Gegenzug versprechen diese Verträge höhere Überschussanteile bei Fälligkeit.

Ob mit oder ohne Garantiezins, die private Rentenversicherung kann sich auch im aktuellen Zinsumfeld gut behaupten. Wer allerdings nur die Rendite betrachtet, greift zu kurz. Denn Rentenversicherungen bieten mehr als nur Kapitalanlage. Sie können Lebensrisiken wie Berufsunfähigkeit, Tod oder den Finanzbedarf eines langen Lebens absichern und sind darüber hinaus auch steuerlich attraktiv. Die günstige Ertragsanteilbesteuerung macht’s möglich.

Wir beraten Sie zu den Details.

Von Ákos Benkö

Seit mehr als 25 Jahren bin ich beruflich mit Finanzdienstleistungen beschäftigt: bei der Hannover Rück und viele Jahre als Geschäftsstellenleiter bei MLP bevor ich 2002 mit Jochen Sturtzkopf die auf die Finanzberatung von Akademikern spezialisierte LOYAS Private Finance AG gegründet habe. 2007 habe ich das Unternehmen verkauft.

2009 habe ich zusammen mit Johannes Zeyse die Claritos - Sozietät für Finanzplanung & Handel gegründet. Mein Themenschwerpunkt ist Investieren in Immobilien.

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