Glaubt man Umfragen, haben acht von zehn Erwachsenen die Sorge, im Pflegefall auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Aber nur zwei von hundert Menschen haben eine private Pflegezusatzversicherung abgeschlossen. Alle anderen verdrängen, dass neben den körperlichen, seelischen und organisatorischen Belastungen einer Pflegebedürftigkeit häufig finanzielle Probleme hinzukommen. Qualifiziertes Pflegepersonal oder der Platz im Pflegeheim sind teuer. Ein Heimplatz kostet durchschnittlich rund 3.000 Euro im Monat. In Deutschland gibt es zwar eine gesetzliche Pflegepflichtversicherung, aber deren Leistungen reichen nicht aus.
Das leistet die gesetzliche Pflegeversicherung (monatlich in Euro):
Jetzt wird die Politik aktiv. Gesundheitsminister Daniel Bahr will die private Pflegeversicherung mit zusätzlichen Mitteln fördern. Als relativ sicher gilt, dass die Beiträge von der Steuer abgesetzt werden können. Ob zusätzlich, wie zunächst geplant, auch noch Zuschüsse gezahlt werden, ist hingegen noch offen.
Schon heute gibt es verschiedene Möglichkeiten für die private Vorsorge. Am bekanntesten sind die Lösungen der privaten Krankenversicherer.
- Pflegetagegeldversicherung – sie zahlt für jeden Tag der Pflegebedürftigkeit einen festen Betrag. Damit kann die Differenz zwischen Pflegekosten und gesetzlichen Leistungen finanziert werden, oder kleine Annehmlichkeiten für den Pflegebedürftigen werden davon bestritten.
- Pflegekostenversicherung – die Leistungen orientieren sich an den tatsächlichen Aufwendungen für die Pflege. Je nach Tarif werden die Kosten nach Abzug der gesetzlichen Leistungen voll oder anteilig erstattet.
- Pflegerente – auch Lebensversicherer haben Tarife entwickelt, die für die Dauer der Pflegebedürftigkeit eine Rente zahlen. Deren Höhe kann im Rahmen festgelegter Grenzen frei vereinbart werden.
Für alle Varianten gilt: je früher der Vertrag abgeschlossen wird, umso günstiger sind die Beiträge. Ob es sich dennoch lohnt, auf die gesetzliche Förderung zu warten, klären wir gern in einem persönlichen Gespräch.