Die Anschaffung des neuen Fernsehers für einige hundert Euro wird von vielen Kunden sorgsam geplant und vorbereitet, Testberichte werden gelesen und Verbrauchs- und Leistungswerte werden verglichen. Doch geht es um die eigene Geldanlage, ein Thema bei dem häufig nicht nur hunderte, sondern tausende von Euros bewegt werden, scheinen viele Zeitgenossen passiv veranlagt zu sein. So ist jedenfalls unser Eindruck, wenn wir in einer Erstberatung eine Bestandsaufnahme machen und sehen müssen, was die Kunden da in der Vergangenheit alles gekauft haben.Dabei ist es eigentlich ganz einfach: suchen Sie sich eine guten Berater, dann kann erfolgreiche Geldanlage äußert bequem sein. Doch wie einen guten Berater finden? Ganz einfach: stellen Sie die richtigen Fragen an den Berater:
- Welche Erfahrung und Qualifikation haben Sie als Berater?
Trennen Sie Gelegenheitsberater von echten Profis. Der Beratermarkt stand bisher jedem offen – ohne Qualifikationsnachweis. Das ändert sich zwar zukünftig, dennoch sind nach wie vor viele Berater mit Halbwissen im Markt unterwegs.
- Wie verdienen Sie ihr Geld? Erhalten Sie Provisionen für die Vermittlung? Wenn ja, in welcher Höhe?
Lassen Sie sich hier nicht pauschal abspeisen. Diese Frage ist ein wichtiges Kriterium für die Unabhängigkeit der Empfehlung. Ein Berater, der hier nicht offen für die Wahrheit ist, sollte von Ihnen nicht belohnt werden.
- Welche Produkte empfehlen Sie mir und welche Alternativen ergeben sich?
Ein objektiver Berater wird Ihnen in der Regel mehrere Lösungen vorstellen und die Unterschiede der Alternativen erläutern, so dass Sie in der Lage sind mit den gegebenen Informationen zu entscheiden.
- Wie verhält es sich mit Rendite und Risiko?
Jedes Investment hat ein Risiko. Selbst Staatsanleihen, einstmal bekannt als risikolose Zinspapiere, werden heute diesem Ruf nicht mehr gerecht. Lassen Sie sich die Risiken der empfohlenen Investments erläutern und wägen Sie ab, ob es in angemessenem Verhältnis zu den Ertragschancen steht.
- Welche Kosten entstehen? Wie viel meines Anlagebetrags wird tatsächlich investiert?
In der Finanzwelt können Kosten in der Regel auf Euro und Cent genau berechnet werden. Deswegen lassen Sie sich hier nicht mit einer Pauschalaussage abspeisen. Jede Geldanlage kostet etwas, aber nicht alle Kosten sind ihren Preis wert!
Wenn Sie sich erstmalig mit dem Thema beschäfftigen, dann machen Sie sich ruhig ein Bild von zwei oder drei Beratern, hören Sie sich um, lesen Sie Fachbeiträge und investieren Sie ruhig etwas mehr Zeit, als für den Kauf eines Fernsehers. Wenn Sie dann den Berater Ihres Vertrauens gefunden haben, und sich für eine Geldanlage-Strategie entschieden haben, dann heißt es: zurücklehnen, Geduld haben und eines Tages reiche Erträge genießen.
Viel Erfolg!