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Ja, sicher dat!

Ist die gesetzliche Einlagensicherung wirklich sicher oder gibt es andere Möglichkeiten, seine Cashbeträge zu parken?

Der Ausverkauf von Bankaktien hat in der letzten Woche nicht nur den DAX, sondern auch das Vertrauen in den gesamten europäischen Bankensektor belastet. Sogar Herr Schäuble sah sich zu Beschwichtigungen gezwungen, die unfreiwillig allerdings eher wie das Gegenteil wirkten. Wie schon nach der Lehmann-Pleite, ist das Thema der Einlagensicherung ins Bewusstsein der Sparer zurückgekehrt. Wir geben daher heute einen kurzen Überblick über die vorhandenen Sicherungsmechanismen und erläutern die Sonderrolle von  Investmentfonds.

Seit 2010 müssen deutsche Banken Beiträge zum Aufbau eines nationalen Einlagensicherungsfonds leisten. Seit 1. Januar 2015 wurde die so genannte Bankenabgabe auf ganz Europa ausgeweitet. Gegenwärtig ist darüber hinaus eine Vergemeinschaftung der Sicherungsmechanismen im Gespräch. Doch was bringen mir diese Auffangnetze, wenn meine Bank Pleite geht? Die Antwort auf diese Frage kann je nach Anlagestruktur sehr unterschiedlich ausfallen.

Zu den Auffangnnetzen gehören die Eigenkapitalvorschriften der Banken. Sie sollen Bankenpleiten prinzipiell verhindern, indem die Banken verpflichtet werden, ihre Vorsorge durch Eigenkapital an den Risiken der von ihnen betriebenen Geschäfte zu orientieren. Ein zweiter Mechanismus ist die gesetzliche Einlagensicherung. Sie garantiert Kundeneinlagen bis zu 100.000 €. Der Einlagensicherungsfonds der Banken sichert theoretisch noch weit darüber hinaus: derzeit bis zu 20% der Eigenkapitalsumme je Gläubiger einer insolvent gegangenen Bank. Ob dies bei einer Zahlungsunfähigkeit realisierbar ist, wird von Experten angezweifelt. Bei Volksbanken und Sparkassen tritt an die Stelle des Einlagensicherungsfonds die so genannte Institutssicherung.

Worin das Problem besteht, wird deutlich, wenn man sich die Zahlen einer Großbank betrachtet. Hat eine deutsche Bank zum Beispiel fünf Millionen Privatkunden, so müsste der Einlagensicherungsfonds bei Insolvenz dieser Bank im Extremfall bis zu 500 Milliarden Euro an Entschädigungssumme zahlen. Zum Vergleich: der Bundeshaushalt hat ein Volumen von ca. 300 Milliarden Euro. Es ist daher mehr als fraglich, ob bei einer Pleite auch einer kleineren Bank wirklich alle Anleger bis zu 100.000 € entschädigt werden können, auch wenn dies in der Theorie garantiert wird. Für evtl. betroffene Bankkunden bleibt die Hoffnung, dass nicht alle Kunden Bankeinlagen in dieser Höhe vorhalten, oder dass der Insolvenzfall nicht eintritt.

Demgegenüber handelt es sich bei Investmentfonds um so genanntes Sondervermögen. Die Fonds werden in einem Depot verwahrt. Auf den Inhalt des Depots hat die depotführende Bank keinen Zugriff. Und die im Investmentfonds verwalteten Gelder werden nicht direkt von der Fondsgesellschaft gehalten, sondern sind einer unabhängigen Verwahrstelle zugerechnet. Selbst im Falle der gleichzeitigen Pleite von Fondsgesellschaft und Depotbank, behalten Anleger ihr investiertes Vermögen. Hinzu kommt, dass Fonds in Deutschland der staatlichen Genehmigung und Aufsicht unterliegen. Dadurch entsteht eine hohe Überwachung, die es so bei kaum einer anderen liquiden Anlageart gibt.

Wir empfehlen vor allem Kunden mit einem Anlagevolumen über 100.000 € eine Verteilung ihrer Einlagen auf mehrere Banken. Für Sie und auch für kleinere Vermögen ist die Anlage in Fonds in jedem Fall eine Überlegung wert. So können Sie vom Sonderstatus dieser Anlageklassen profitieren. Sicher ist sicher.

Zwei Anlageideen:

ASSETS Defensive Opportunities UI B [WKN: A1JGBT]

Es handelt sich um einen geldmarktorientierten Mischfonds. Der Defensive Opportunities ist ein global anlegender geldmarktorientierter Mischfonds mit einem Absolute Return Ansatz. Das Ziel ist die Erreichung einer stetigen über dem Geldmarkt liegenden Rendite bei sehr geringer Schwankungsbreite. Die Zielrendite liegt bei EONIA + 1,5%. Der Fonds ist für Anleger konzipiert, die eine attraktive Alternative zur Anlage des mittelfristigen Bodensatzes ihrer Liquidität suchen und den derzeit mit Tagesgeldanlagen unvermeidlichen realen Kapitalverlust verhindern wollen, dabei aber nicht auf eine sicherheitsorientierte Anlageform mit täglicher Liquidität verzichten möchten.

BSF Fixed Income Strategies Fund [WKN: A1XEUT]

Flexibel und streng risikokontrolliert. Der BSF Fixed Income Strategies Fund wird von dem Fondsmanager Michael Krautzberger, dem Leiter des europäischen Rentenfondsteams bei BlackRock, verwaltet. Krautzberger strebt mit dem Mischfonds die Erzielung eines positiven Gesamtertrags (Total Return in Euro) innerhalb eines rollierenden 3-Jahres-Zeitraums an. Die breite Streuung des Fondsvermögens in Verbindung mit niedrigen Kursschwankungen macht den Fonds für Sie als renditeorientierter Anleger zu einem attraktiven Portfoliobaustein. Der Fonds unterliegt dem Marktpreisrisiko und ist daher nicht für kurzfristige Anlageziele geeignet.

Haftungsausschluss: Diese Fondsbeschreibung stellt keine Kaufaufforderung dar. Wir weisen darauf hin, dass wir vor einem Kauf in jedem Fall die Teilnahme an einer Beratung empfehlen, die Ihre Anlegerinteressen analysiert, auf mögliche Risiken hinweisen wird, und aus der eine fundierte Produktempfehlung folgt.

Von Ákos Benkö

Seit mehr als 25 Jahren bin ich beruflich mit Finanzdienstleistungen beschäftigt: bei der Hannover Rück und viele Jahre als Geschäftsstellenleiter bei MLP bevor ich 2002 mit Jochen Sturtzkopf die auf die Finanzberatung von Akademikern spezialisierte LOYAS Private Finance AG gegründet habe. 2007 habe ich das Unternehmen verkauft.

2009 habe ich zusammen mit Johannes Zeyse die Claritos - Sozietät für Finanzplanung & Handel gegründet. Mein Themenschwerpunkt ist Investieren in Immobilien.

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