Die Aktienmärkte konnten im vierten Quartal ihren Aufwärtstrend des dritten Quartals fortsetzen. Trotz erheblicher Meinungsverschiedenheiten zwischen den einzelnen EU-Mitgliedsländern sorgt der Eurorettungsschirm für Stabilität und Beruhigung der Märkte. Insgesamt schlossen die Märkte, trotz zeitweise hoher Volatilitäten, das Jahr 2012 deutlich positiv ab.
Börsen: Europa im Plus, USA negativ
Noch ist die europäische Krise zwar nicht überwunden. Die Märkte zeigten sich jedoch im vierten Quartal nicht nur weniger nervös sondern legten auch noch zu. So liegen der Euro Stoxx 50 mit 7,03% und der DAX mit 5,49% deutlich im Plus. Der in Kraft getretene Rettungsschirm konnte die Situation der Krisenländer überstrahlen.
Die USA hingegen haben mit einem Minus abgeschlossen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Streit um den Haushalt auf die Märkte mittelfristig auswirken und ob es zu einem tragfähigen Kompromiss kommen wird.
Bonität: Märkte entspannen sich
Das Renditeumfeld bei Staatspapieren bleibt weiterhin niedrig. Auch innerhalb der Euro-Krisenstaaten ist eine deutliche Marktentspannung zu verzeichnen. Standard & Poor’s erhöhte Griechenlands Rating um ganze sechs Stufen auf B-.
Auch der Markt für Credit Default Swaps (CDS, Versicherungen gegen Anleihenausfall) entspannt sich: So fielen die Werte z.B. für Spanien und Italien um 27,62% bzw. 13,79% im vierten Quartal und um 22,61%/39,45% im gesamten Jahr 2012.
Generell ist ein Rückgang der systemischen Risiken innerhalb der Eurozone zu verzeichnen, wobei eine nachhaltige Marktberuhigung noch aussteht.
Fazit:
2012 war ein von hohen Volatilitäten geprägtes Jahr. ESM und sonstige Maßnahmen der europäischen Regierungen zeigten jedoch ihre Wirkung: Die Aktienmärkte konnten an den positiven Trend des dritten Quartals anknüpfen und sorgten auch in der Gesamtjahresbetrachtung 2012 weltweit für ein deutliches Plus.
Die Zeichen für eine positive Entwicklung 2013 stehen unserem Erachten nach gut. Dafür spricht, dass die Stabilisierungsmaßnahmen greifen und eine Rezession weniger wahrscheinlich erscheint. Dennoch verweisen wir auf die nach wie vor gegebenen strukturellen Risiken. So wird die Schuldenkrise die Europäer aufgrund innenpolitischer Auseinandersetzungen in einigen Mitgliedsstaaten weiterhin stark beschäftigen. Und der Haushaltsstreit in den USA offenbart, wie sehr auch die wichtigste Volkswirtschaft der Welt einer grundlegenden Reform des Haushalts bedarf. Dies kann auch 2013 für eine hohe Volatilität an den Aktienmärkten sorgen. Dennoch erwarten wir eine Fortsetzung des positiven Trends da wir davon ausgehen, dass sowohl die europäischen als auch die globalen Wachstumsaussichten gegeben sind.
Haftungsausschluss: Der Claritos Quartalsbericht stellt keine Kaufaufforderung dar. Wir weisen darauf hin, dass wir vor einem Kauf in jedem Fall die Teilnahme an einer Beratung empfehlen, die Ihre Anlegerinteressen analysiert, auf mögliche Risiken hinweisen wird, und aus der eine fundierte Produktempfehlung folgt.