Helmut Schmidt ermunterte Anfang November im hamburger Michel die Deutschen dazu, weniger zu arbeiten und mehr Geld auszugeben. Darüber berichtet zum Beispiel das Hamburger Abendblatt (für Abonnenten: Abendblatt vom 09.11.2012 ). Wir präsentieren in unser losen Reihe zur betrieblichen Altersvorsorge heute die passende Lösung dazu: Arbeitszeitkonten.
Neben den positiven Aspekten für die Binnenkonjunktur, die der altkanzler im Sinne hat, hat die Möglichkeit ein Arbeitszeitkonto zu führen sehr direkte Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Arbeitszeitkonten schaffen dadurch einen Nutzen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber und sollten bei der Einrichtung einer betrieblichen Altersvorsorge (bAV) mit in Erwägung gezogen werden.
Wie funktioniert ein Arbeitszeitkonto? Der Arbeitnehmer bringt steuer- und sozialabgabenfrei Geld oder Zeit ein und baut außerhalb des unternehmens ein insolvenzgeschütztes und vererbbares Guthaben auf. In der Entnahmephase kann das Guthaben genutzt werden, Geld in freie Zeit zurückzutauschen. Die Entnahmen aus dem Guthaben sind zu diesem Zeotounkt dann steuer- und evtl. sozialabgabenpflichtig. Dabei kann die Guthabenentnahme während des Erwerbsleben erfolgen, zum Beispiel als Sabbatical oder auch kumuliert am Ende als vorgezogener Ruhestand. Außerdem ist es ebenfalls denkbar, während der Entnahme weiter zu arbeiten. Einige Beispiele:
- Marco Brain reduziert seine Stelle auf 50% für insgesamt 2 Jahre, um seinen Master zu machen. Für seinen Lebensunterhalt entnimmt er aus seinem Arbeitszeitkonto zusätzlich 25%, so dass er bei halber Arbeitszeit 3/4 seines normalen Einkommens bezieht.
- Peter Maloche entscheidet sich mit 60 Jahren, die letzten Jahre nicht mehr ganz so gefordert zu sein. Nachdem er in jungen Jahren sein Arbeitszeitkonto aufgebaut hat, reduziert er seine Wochenarbeitszeit auf 25 Stunden und stockt das Einkommen durch sein Arbietszeitkonto auf 90% auf.
- Tina Clever möchte sich nach einigen Jahren neu orientieren. Sie nimmt ein halbes Jahr Auszeit und setzt sich ehrenamtlich ein halbes Jahr als Mitarbeiterin eine Hilfsorganisation in Südamerika ein.
Für die Mitarbeier entstehen so Freiräume, um auch längere Auszeiten oder Weiterbildungen wahrnehmen zu können. Die Flexibilität der Mitarbeiter steigt, die Möglichkeiten der Arbeitszeitgestaltung nehmen. Langfristig können Unternehmen mit Arbeitszeitkonten die Bindung Ihrer Mitarbeiter verbessern. In Zeiten des demografischen Wandels ein großes Plus.