Die Fondsgesellschaft Axa Real Estate erwartet durch die bevorstehenden Objektverkäufe weitere Abschläge beim „Axa Immoselect“. „Es stehen Immobilien für bis zu 1,6 Milliarden Euro zum Verkauf. Wir wissen nicht im Voraus genau welche Objekte verkauft werden. Die genaue Belastung des Anteilspreises ist nicht vorhersehbar. Wir schätzen, dass die erforderlichen Maßnahmen zu einem Abschlag von ungefähr zehn Prozent des Anteilspreises führen könnten“, sagte eine Axa-Sprecherin zu portfolio international.
Unterdessen nähert sich die Fondsgesellschaft nach eigenen Angaben dem Ziel, ausreichende Liquidität für eine Wiedereröffnung des „Axa Immoselect“ zu schaffen. Am Montag gab Axa Investment Managers den Verkauf einer italienischen Immobilie bekannt, der knapp 50 Millionen Euro einbringen soll. Dadurch sei die Liquiditätsquote auf 12,7 Prozent gestiegen. Bis Herbst will Axa die freien Mittel auf mindestens 30 Prozent steigern (siehe frühere Meldung).
Allerdings könnte nach Meinung der Rating-Agentur Scope die angestrebte Cash-Quote zu niedrig ausfallen. „Je nach Schließungsdauer sind für die derzeit geschlossenen Fonds 35 bis 40 Prozent nötig“, sagte Sonja Knorr, Fondsanalystin bei Scope. In „Normalzeiten“ erfordere der Geschäftsbetrieb hingegen einen Liquiditätsspielraum von lediglich 15 bis 20 Prozent, so Knorr weiter.
Derzeit prüft Axa wie viel Geld die Anleger dem 2,6 Milliarden Euro schweren Fonds bei Wiedereröffnung entziehen könnten. „Wir prüfen derzeit über unsere Vertriebspartner und Anleger die Rückgabewünsche. Diese Umfrage soll bis zur Wiedereröffnung noch zweimal erfolgen“, so die Axa-Sprecherin.
Nach Ansicht der Rating-Agentur Scope werde sich im weiteren Jahresverlauf die Konsolidierung der Fonds weiter fortsetzen. Insbesondere die Liquidität der struktur- und renditeschwachen Fonds dürften weiter „austrocknen“, so Knorr. Dazu zählt die Fondsexpertin auch den Axa Immoselct (siehe frühere Meldung). Zudem hat sich der Fonds im aktuellen Scope-Rating von der Note „B-“ auf „CC-“ verschlechtert.