Die gesetzliche Krankenversicherung hat ein Finanzierungsproblem. Viele Gesetzesänderungen der letzten Jahre kannten nur ein Ziel: Leistungen senken und Einnahmen erhöhen. Daran führt auch kein Weg vorbei: denn die gesetzliche Krankenversicherung hat ein Demographie-Problem. Aber es gibt auch immer mal wieder gute Nachrichten.
Doch zunächst zu den Fakten: für 50 Millionen gesetzlich Krankenversicherte wurde der Versicherungsschutz teurer. Ihr Beitragssatz stieg ab 2011 von 14,9 auf 15,5 Prozent. Die Erhöhung teilen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Insgesamt sind die Lasten aber weiterhin ungleich verteilt: Versicherte zahlen 8,2 Prozent vom Brutto, Arbeitgeber werden nur mit 7,3 Prozent zur Kasse gebeten. Dieser Satz ist für die Unternehmen seit 2011 eingefroren.
Die gute Nachricht: seit 2011 haben Pflichtversicherte bessere Chancen, in die private Krankenversicherung (PKV) zu wechseln. Denn seit dem Jahreswechsel ist die so genannte Dreijahresfrist weggefallen, die ab 2007 galt. Sie besagte, dass das Einkommen mindestens drei Jahre lang die Jahresarbeitsentgeltgrenze erreichen musste, bevor ein Wechsel in die Private möglich war. Ab diesem Jahr reicht es wieder aus, wenn das Einkommen im Vorjahr die Grenze erreichte oder darüber lag. Das heißt im Klartext: Arbeitnehmer, die im letzten Jahr 49.500 Euro oder mehrverdient haben, können sich für die PKV entscheiden. Gerade Jüngere sichern sich bessere Leistungen und sparen trotzdem viel Geld.
Doch die PKV ist nicht für jeden die beste Wahl. Versicherte mit Vorerkrankungen sind häufig in der Gesetzlichen besser aufgehoben. Auch die Lebensplanung spielt eine wichtige Rolle. Denn wer eine Familie gründen will, muss in naher oder fernerer Zukunft den Beitrag für jedes einzelne Familienmitglied aufbringen. In diesem Fall können die finanziellen Vorteile der PKV ganz schnell aufgezehrt sein. Am besten ist, Sie lassen sich beraten.