Es wird häufig erwähnt, dass man, um China zu regieren, die Wirtschaft in Schwung und die Inflation niedrig halten muss. Letzteres dürfte anscheinend leichter sein als erwartet. Die gestern publizierten CPI (Consumer Price Index) oder Inflationszahlen für China lagen mit 4,9% deutlich unter den Erwartungen, welche bei 5,4% gelegen hatten. Nach etwas detaillierterer Recherche erkennt der engagierte Analyst allerdings schnell, das die chinesische Regierung den Warenkorb, welcher zur Inflationsberechnung verwendet wird, seit dem letzten Mal etwas verändert hat. Besonders die Gewichtung von Lebensmitteln wurde reduziert (-3,4%).
Es scheint, dass die Chinesen entschieden haben, weniger Lebensmittel zu sich zu nehmen… !?! Dürfen wir uns nun global über sinkende Lebensmittelpreise freuen, nun da ein 1,3 Milliarden Volk entschieden hat, 3,4% weniger zu essen? Wahrscheinlich nicht, aber es ist mal wieder eine Erinnerung, dass der Warenkorb zur Inflationsmessung verändert werden kann um die Ziele von Regierungen zu erfüllen.
Fazit: Es ist nach wie vor mit fiskalpolitischen Maßnahmen in China zu rechnen, da die Inflation über dem Inflationsziel von 4% für 2011 liegt, allerdings könnten diese weniger agressiv als bisher erwartet ausfallen.